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Coffee Guide: 4 Tipps für richtig guten Kaffee in Paris

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Unsere Coffee Guide Autorin Sarah entdeckte während eines Praktikums in Paris ihre Liebe für guten Kaffee. Mittlerweile arbeitet sie selbst als Barista und träumt davon ihren eigenen Kaffeetempel zu eröffnen. Für die Stadt der Liebe hat sie vier tolle Café Tipps für euch!

Hier in Paris, wo sich Amélie Poulain, Pablo Picasso und Jean-Paul Sartre die Klinke in die Hand geben, wimmelt es nur so von prachtvollen, einzigartigen und pittoresken Cafés. Die bekanntesten unter ihnen: Les Deux Magots und das benachbarte Café de Flore im 6. Arrondissement. Wo einst namhafte Künstler sowie Literaten einkehrten, findet man auf den Terrassen heutzutage vor allem Touristen mit der obligatorischen Gauloises-Zigarette im Mund auf der Suche nach etwas Romantik. Doch umgeben von tausenden Eingereisten und Einheimischen werden verliebte Pärchen schnell enttäuscht. Von Lärm und nicht allzu gutem Espresso. Wo Kaffee-Liebhaber dennoch ihr Feuer entfachen können, erfahrt ihr hier!

Boot Café

„Cordonnerie“ steht in großen Lettern auf der himmelblauen Fassade direkt über dem Eingang geschrieben und jedem französischsprachigen Kaffeejunkie wird schnell klar: der Name des Boot Cafés kommt nicht von irgendwo. Denn wo noch vor einiger Zeit Schuhe repariert wurden, gibt es heute ausgezeichneten Kaffee. Auf nur wenigen Quadratmetern wird hier im dritten Arrondissement auf einer La Marzocco gebrüht. Der heutige Café du Jour ist ein köstlich vollmundiger Peruaner, geröstet von der in Paris ansässigen Rösterei Brûlerie de Belleville.

Doch nicht nur aufgrund seines guten Kaffees hat sich das Boot Café auch außerhalb des angesagten Szeneviertels Marais einen Namen gemacht. Die ehemalige Schusterei im Nordosten von Paris ist das wohl kleinste Café der Stadt und genau das verleiht ihm einen ganz besonderen Charme. Verantwortlich für all das ist Inhaber Llyod. Dieser kommt ursprünglich aus Australien und versteht nicht nur was von seinem Handwerk als Barista. Wer sein Café betritt, wird sofort von der Atmosphäre mitgerissen. Vintage-Fotos, ein Skateboard, Schallplatten, alte Postkarten und interessante Magazine – bei einem köstlichen Crème, einem Marmeladen-Scone und den Beach Boys lassen sich hier immer wieder neue coole Sachen an den Wänden entdecken.

Details: 19 Rue du Pont aux Choux, 75003 Paris // Mo–So 10–18 Uhr // Facebook // Instagram

Café Kitsuné

Ein Hoch auf Gildas Loaëc und Masaya Kuroki und darauf, dass sie 2002 gemeinsame Sache machten. Herausgekommen ist das Pariser Elektro/Indie-Rock- und Modelabel Maison Kitsuné, das nicht nur auf eine Zusammenarbeit mit Künstlern wie Digitalism, Two Door Cinema Club und Wolfmother zurückblicken kann, sondern auch verdammt guten Kaffee an den Mann bringt. Herausragende Musik, exzellenter Genuss und spannende Mode – die von einer Japanreise inspirierten Gründer wissen wie es läuft. Kein Wunder also, dass das erste in Tokio eröffnete Café bereits ein voller Erfolg wurde.

Seit 2014 werden nun auch die Pariser mit qualitativ hochwertigem Kaffee beglückt. Lokale, als auch internationale Baristi arbeiten hier an einer La Marzocco und tragen mit ihrer Art einen wesentlichen Teil zu der lässigen Atmosphäre bei. Die Bohnen bezieht Kitsuné von der in London ansässigen Rösterei Workshop Coffee Co. Da das Café nicht viele Sitzplätze bietet, habe ich mir einen Cappuccino zum Mitnehmen bestellt. Als Espresso-Basis werden Bohnen aus Brasilien – Daterra Santa Colomba- verwendet. Lecker schokoladig-nussig! Der Mangel an Sitzmöglichkeiten wird durch die einzigartige Lage wettgemacht: Das Café Kitsuné liegt nur einen Fuchssprung – Kitsuné ist das japanische Wort für Fuchs – vom Louvre entfernt, direkt im Säulengang des Jardin du Palais Royal. Hier wohnte 1629 Kardinal Richelieu und später die königlichen Familien. Heute lassen sich der prachtvolle Garten und der Palast bei einem köstlichen Kaffee erkunden.

Details: 51 Galerie Montpensier, 75001 Paris // Mo – Sa 11.30 – 18 Uhr // Website // Instagram

Coffeeguide Paris

Shakespeare And Company Café

“I’m going to open a literary café“, träumte ein amerikanisch-französischer Buchhändler im Jahre 1968. Fast 50 Jahre später, im Herbst 2015, wurde die Vision George Whitmans schließlich zur Realität und Paris somit um ein außergewöhnliches Café reicher. Obwohl der Gründer des englischsprachigen Buchladens Shakespeare And Company die Eröffnung des Cafés selbst nicht mehr mitbekam, hielt sich Sylvia bei dem Konzept sehr an die Vorstellungen ihres verstorbenen Vaters.

Wer sich gerne stundenlang in Büchern verliert ist hier am Rive Gauche im fünften Arrondissement perfekt aufgehoben. Die seit 1951 bestehende Buchhandlung selbst erstreckt sich über mehrere Etagen und begeistert jeden mit einer ganz eigenen Atmosphäre. In dem direkt angrenzenden Café lässt sich die neu erstandene Literatur gleich im Anschluss mit einem leckeren Espresso und einem feinem Stück Lemon Pie verschlingen. Für den Espresso werden hier Bohnen der jungen Pariser Kaffeerösterei Café Lomi verwendet. Jedoch lohnt sich der Besuch auch für Nicht-Leseratten: Denn wo sonst könnt ihr in Paris einen guten Kaffee mit Blick auf die nahe gelegene Notre Dame genießen?

Details: 37 rue de la Bûcherie, 75005 Paris // Mo – So, 10 – 20.30 Uhr // Website // Facebook

Coffeeguide Paris

Fragments

Eine schlichte schwarze Fassade liegt versteckt in einer Nebenstraße des dritten Arrondissements. Das Café Fragments fällt dem Paris-Besucher nicht direkt ins Auge. Im Inneren dagegen überrascht es mit einem bunten ausgefallenem Tresen, guter Schallplatten-Musik, einer Kees van der Westen Mirage-Espressomaschine und exzellentem Kaffee. Besitzer Youssef Louanjli legt dabei höchsten Wert auf Qualität, was sich nicht nur bei dem leckeren Avocado-Toast bemerkbar macht, sondern auch bei der sich ständig wechselnden Auswahl an Bohnen. Diese bezieht er von bekannten Röstereien wie der Brûlerie de Belleville, Coutume Café oder Coffee Collective.

Der heutige Café du Jour war ein Vista al Bosque aus Guatemala wurde von dem Coutume Café in Paris geröstet. Diese Bohnen zeichnen sich durch fruchtige Pfirsisch und süßliche Karamellnoten aus. Obwohl die Einrichtung und Atmosphäre im Fragments sehr zum Verweilen einlädt, habe ich mich bei meinem Besuch für das gute Wetter entschieden und mit einem Cappuccino zum Mitnehmen auf den Weg zum benachbarten Place des Vosges gemacht. Hier lassen sich neben den vielen verschiedenen Kunstgalerien, die einzigartige Architektur aus dem siebzehnten Jahrhundert erkunden. Ein wirklich schöner Ort, um leckeren Kaffee zu genießen.

Details: 76 rue des Tournelles, 75003 Paris // Mo – So, 9 – 17 Uhr // Facebook // Instagram

Gute Tipps für Berlin findest du übrigens hier!